Sucht

Wir unterscheiden zwei Arten von Sucht:

Sucht, die in Verbindung mit dem Konsum einer Substanz steht

Zu der ersten gehören Alkohol- Drogen und Tablettenabhängigkeien. Auch der Konsum von Zucker kann Sucht erzeugen.

Sucht, die sich auf ein Verhalten bezieht

Süchte von Verhalten nennt man auch Zwangsverhalten. Hier seien nur einige genannt:
Kaufen,Arbeiten, Stehlen, Spielen, Essen, Sport treiben, Chats, Videospiele, Sex, Sich Waschen, Putzen, etc.

Eine Sucht kommt selten allein und viele Süchte stehen in Zusammenhang miteinander.

Wenn etwas fehlt

Die Ursachen, eine Sucht zu entwickeln, sind individuell verschieden. Ein Häufiger Grund für Suchtverhalten finden wir in erlebten Karenzen in verschiedenen Lebensbereichen und Altern. Das Suchtobjekt soll in diesen Fällen das Verlangen des Fehlens von etwas ausgleichen.

Beweggründe, die zu einer Sucht führen sind nebst der Behandlung des Suchtverhaltens, das zentrale Thema einer Therapie.

Abstinenz

Wenn das Suchtverhalten in einer Abstinenz komplett eingestellt wird, können Entzugserscheinungen auftreten. Diese machen sich meist auf mentaler, emotionaler und physischer Ebene bemerkbar.
Auf mentaler Ebene entsteht eine Focussierung auf das Suchtobjekt und der Gedanke, dass nur das entsprechende Suchtverhalten die aufkommenden Symptome beseitigen kann. Dementsprechend wird alles nur machbare unternommen, um das Suchtverhalten zu wiederholen.

Ein nach sich selbst verlangendes Verhalten

Zwangsverhalten und Süchte weisen in ihrer Funktionsweise ähnliche Muster auf: Die betroffene Person fühlt eine innere Unruhe und Nervosität, die sie dann mit dem Suchtverhalten versucht, zu betäuben.

Hier schliesst sich ein sich selbst erhaltender Kreislauf: Das Suchtverhalten selbst erzeugt eine innere Unruhe, die wiederum mit dem gleichen Verhalten versucht wird, zu bekämpfen. Das Suchtverhalten verlangt so immer mehr von sich selbst.
Auf diese Weise sind Suchtverhalten selbstzerstörerische Kreisläufe, die sich selbst aufrecht erhalten.

Zuerst entgiften dann stabilisieren

Um eine Entwöhnung von einer Substanz (Alkohol oder Drogen) zu beginnen, ist es unabdinglich vorher eine Entgiftung in einem dafür spezialisierten Zentrum zu durchlaufen.

Nach der Entgiftung arbeiten wir an dem Stabilisierungsprozess und der Entwöhnung, genauso wie an den zugrundeliegenden Mechanismen, die die Sucht aufrecht erhalten.

Der psychologische Prozess besteht auf der einen Seite darin, die Auslöser, die zum Konsum führen bewusst zu machen und zu entkräften und auf der anderen Seite versuchen wir neue Muster und Gewohheiten zu etablieren, die die alten unfunktionalen Muster ersetzen sollen.

Heimlichkeit als Anzeichen eines Problems

Wenn eine Person versucht, ein Verhalten oder einen Konsum vor anderen zu verheimlichen, ein Verhalten heimlich ausführt und beginnt zu lügen, ist das ein Zeichen von einem Problem.

Bei allen Süchten nimmt die Häufigkeit , die Intensität und die Dauer des Suchtverhaltens oder des Konsumes stetig zu.

Psychologisch gesehen beobachtet man bei den betroffenen Personen eine zunehmende inner Unruhe, Reizbarkeit bis hin zur Agressivität, fehlende Konzentration, Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit und ein sozialer Rückzug.

Im fortgeschrittenen Stadium gehen soziale Kontakt verloren

Im fortgeschrittenen Stadium einer Sucht werden die negativen Auswirkungen immer deutlicher: soziale Kontakte gehen verloren, bis hin zur sozialen Isolation. Das Leistungsniveu auf der Arbeit oder in der Schule fällt ab. Die finanzielle Stabilität einer Person gerät in Gefahr. Oft kommt es zum Verlust des Arbeitsplatzes. Ein weiteres Zeichen kann die Vernachlässigung der persönlichen Hygiene sein.

Wenn die Abstinenz NICHT möglich ist

Bei der Behandlung vieler Süchte ist die Abstinenz ausgeschlossen. Smarphones und Internet sind fester Bestandteil der Gesellschaft.
Bewegung, Körperhygiene und unsere Ernährung sind Vitalfunktionen, auf die wir nicht verzichten können.
Die Behandlung von Süchten, die mit diesen Lebensbereichen in Verbindung stehen, muss ganz spezifisch ausgerichtet werden.

Je früher eine Sucht behandelt wird, desto besser

Verhalten sind leichter bewusst zu machen und zu ändern, bevor sich die Bande der Sucht gefestigt haben.
Eine Behandlung kann nur erfolgversprechend stattfinden, wenn die betroffene Person einsicht zeigt, dass ein Problem besteht und sich bereit zeigt, für Veränderungen.